Zukunft. Weiterbildung. Handwerk.

Mehr Ausbildungsplätze durch die gezielte Ansprache selbstständiger Migranten

Am 19. Juli trafen sich die sechs KAUSA Servicestellen aus NRW und die landesweite KAUSA Servicestelle Rheinland-Pfalz zum jährlichen Erfahrungsaustausch. Die Veranstaltung wurde von dem bei der ZWH angesiedelten Regionalbüro West organisiert und befasste sich mit dem neuen Arbeitsschwerpunkt der Servicestellen – Förderung der Ausbildung in migrantischen Betrieben.

In Deutschland gibt es rund 800.000 Selbstständige mit Migrationshintergrund, die weit über zwei Millionen Menschen beschäftigen. Ihre Ausbildungsbeteiligung ist allerdings aktuell unter dem bundesweiten Durchschnitt. Dies liegt oft an mangelnden Informationen und an fehlenden Erfahrungen mit dem dualen System der Berufsbildung. Zu den Kernaufgaben von KAUSA zählen die Gewinnung von Selbstständigen mit Migrationshintergrund Berufsausbildungen anzubieten und die Förderung junger Migranten und Geflüchteten Ausbildungsangebote anzunehmen. Ebenso arbeiten die Servicestellen daran, vor Ort nachhaltige Unterstützungsstrukturen für die Zielgruppen zu schaffen und Eltern über die berufliche Ausbildung zu informieren.

Arbeitsschwerpunkt: Beratung selbstständiger Migranten

Mit der Anschlussförderung ab 2019 nahmen die KAUSA Servicestellen in NRW erneut den Arbeitsschwerpunkt „Beratung von selbstständigen Migranten“ auf. Die Beratung von Jugendlichen mit Flucht- und Migrationshintergrund bleibt weiterhin ein Teil der Beratungsarbeit. Auch die Handwerkskammern engagieren sich stark in diesem Themenbereich. So wird die KAUSA Servicestelle Rheinland-Pfalz von vier Handwerkskammern – Trier, Koblenz, Rheinhessen und Pfalz – umgesetzt. Die Handwerkskammer zu Köln berät die migrantischen Betriebe und Jugendlichen im Verbund mit der Lernenden Region – Netzwerk Köln e.V. und der Gesellschaft für berufliche Förderung in der Wirtschaft e.V. in Trägerschaft der Industrie- und Handelskammer zu Köln.

Während der Veranstaltung wurden in mehreren Arbeitsgruppen die Strategien und Best-Practice Beispiele für Kooperationen mit Kulturvereinen, NGOs, die Zusammenarbeit mit Akteuren im Regelsystem und die Kaltakquise diskutiert.

Im September treffen sich die Projektverantwortlichen in Bonn erneut, um sich im Rahmen einer bundesweiten Veranstaltung zum Thema „Ausbildungsbeteiligung von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund“ auszutauschen.

Das Programm JOBSTARTER plus wird aus Mitteln des BMBF und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Weitere Informationen über das Jobstarter-Regionalbüro West
Weitere Informationen über die KAUSA-Servicestellen (PDF)

Anfang diesen Jahres ging die erste landesweite, von den vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern betreute „KAUSA“-Servicestelle in Rheinland-Pfalz an den Start. Die Servicestelle berät junge Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund zur dualen Ausbildung. Unterstützt wird sie dabei unter anderem vom JOBSTARTER Regionalbüro West, das bei der ZWH angesiedelt ist.

Die Ziele von KAUSA sind die Ausbildungsbeteiligung von jungen Migranten und Flüchtlingen zu erhöhen, deren Eltern von den Möglichkeiten des dualen Berufsbildungssystems zu überzeugen, sowie Selbstständige mit Migrationshintergrund für die Berufsausbildung zu begeistern. KAUSA steht für „Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration“ und ist Teil des JOBSTARTER-Programms beim Bundesinstitut für Berufsbildung.

Neben der Projektleitung durch die Handwerkskammer (HwK) Koblenz finden die Beratungen in Mainz (HwK Rheinhessen), Trier (HwK Trier) und Kaiserslautern (HwK der Pfalz) statt. In einer Brückenfunktion zwischen der KAUSA Servicestelle und dem Bundesinstitut für Berufsbildung sieht sich dabei die ZWH Dienstleistungs-GmbH, bei der das JOBSTARTER Regionalbüro West angesiedelt ist.

Weitere Infos:

Jobstarter

Jobstarter Regionalbüro West