Zukunft. Weiterbildung. Handwerk.

Das ZWH-Bildungs- und Arbeitsprogramm 2018

Das jährliche ZWH-Bildungs- und Arbeitsprogramm beinhaltet Produkte und Dienstleistungen aus dem Bestand der Vorjahre und gibt eine Übersicht über Produkte und Dienstleistungen, die im laufenden Jahr neu entwickelt werden. Alle Bestandteile des Bildungs- und Arbeitsprogramms werden den ZWH-Mitgliedern im Rahmen der Grundfinanzierung zur Verfügung gestellt.

Das auf der Mitgliederversammlung am 15. Februar 2018 beschlossene Bildungs- und Arbeitsprogramm 2018 gliedert sich in die zentralen Handlungsfelder „Lehrgänge“, „Prüfungen“ und „Neue Medien“ und richtet sich am Bedarf der handwerklichen Bildungsstätten aus. Dabei fühlt sich die ZWH in besonderer Weise der Förderung der dualen Berufsbildung in Deutschland verpflichtet. Dieser zentrale Auftrag spiegelt sich im Portfolio der bisherigen und zukünftigen Aufgaben und Aktivitäten deutlich wider.

ZWH-Portfolio trägt zur Standardisierung und Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung im Deutschen Handwerk bei

Über ein systematisches Technologie- und Fortbildungsmonitoring gewährleistet die ZWH eine kontinuierliche Bildungsmarktbeobachtung und deckt auf diesem Wege potenzielle Geschäftsfelder für handwerkliche Bildungszentren auf. Die ZWH stellt ihren Mitgliedern ein qualitativ hochwertiges und aktuelles Standardangebot für Meistervorbereitung und Fortbildungen gemäß §42 & 42a HwO zur Verfügung und trägt so zur Standardisierung und Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung im Deutschen Handwerk bei. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen im Arbeitsbereich „Prüfungen“ unterstützt die ZWH die Qualitätssicherung der Weiterbildung im Handwerk. Zudem entwickelt die ZWH neue und markttaugliche Produkte für die handwerklichen Bildungszentren. Bei dieser Arbeit orientiert sich die ZWH an den nachfolgenden Leitprinzipien:

  • Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Leistungen
  • Entwicklung von markt- sowie bedarfsgerechten Produkten
  • Erarbeitung von ganzheitlichen Leistungspaketen

Bestandteile eines solchen ganzheitlichen Ansatzes sind die Entwicklung der Produktidee, des Lehrgangskonzepts, der Lehrgangsunterlagen sowie ein Marketingkonzept inklusive Marketingmaterialien ebenso wie Prüfungsaufgaben und eine produktbezogene Lehrgangsevaluation.

Highlights 2018

Digitales Lehr-Lernportal: Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk

Die bevorstehende Neuordnung der Kraftfahrzeugtechnikermeisterverordnung gemäß den Anforderungen des jüngst empfohlenen Strukturentwurfs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wird sich unmittelbar auch auf die Strukturierung und Umsetzung der Vorbereitungskurse auswirken. Künftig wird sich die Meisterprüfung im Teil II am Prozess eines typischen Kundenauftrags strukturieren. Damit stehen die Kfz-Bildungszentren vor der Notwendigkeit, sowohl die Lehrgangsstruktur als auch die Lehr-Lerninhalte der Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung im Kfz-Techniker-Handwerk anzupassen.

Um diesen Umstellungsprozess zu unterstützen, wird die ZWH ein digitales Lehr-Lernportal entwickeln, das Fallaufgaben beinhaltet, die sich auf Kundenaufträge in gewerktypischen Musterunternehmen beziehen. Die zu entwickelnden Fallaufgaben sollen den Anforderungen der neuen Prüfungsstruktur entsprechen und sich auf Prüfungsniveau bewegen. Das Portal wird mit den Kompetenzzentren der HWK Stuttgart und der HWK Südwestfalen aufgebaut und steht ab September 2019 zur Verfügung.

Als Muster für das Kfz-Lehr-Lernportal dient das im Aufbau befindliche digitale Lehr-Lernportal für den „Geprüften Betriebswirt nach der Handwerksordnung“, welches im DiLiAH-Projekt durch die HWK Dortmund, die HWK für München und Oberbayern sowie die HWK für Unterfranken gemeinsam mit dem FBH und der ZWH entwickelt wird.

Lehrgangsentwicklung

Der Bundesverband Metall (BVM) beabsichtigt, die Meisterprüfung in den Teilen I und II des Metallbauer- und Feinwerkmechanikerhandwerks zu novellieren. Daher gilt es, die bestehenden Dozenten- und Teilnehmerunterlagen der ZWH ebenfalls grundlegend zu überarbeiten. Vorgesehen ist, dass die Dozenten- und Teilnehmerunterlagen gemeinsam durch den BVM und die ZWH entwickelt werden und zeitgleich zum Inkrafttreten der Verordnung fertiggestellt sind.

Im Bereich der Fortbildungsprüfungsregelungen nach § 42a HwO sollen mit der Fachkraft für Gebäudesanierung und der Fachkraft für Gebäudesicherheit zwei Projekte zur Entwicklung neuer Fortbildungen angegangen werden.

Im Rahmen der Lehrgangsunterlagenaktualisierung werden in 2018 die ZWH-Unterlagen zum Teil IV der Meisterprüfung im Handwerk sowie zu den Teilen II der Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk, im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und im Zimmererhandwerk aktualisiert. Auch werden die Lehrgangsunterlagen zum Berater Elektromobilität und zum Personalmanager überarbeitet. Mit Abschluss dieser Aktualisierungsvorhaben hat die ZWH die Gesamtheit ihrer bestehenden Lehrgangsunterlagen auf den aktuellen Stand gebracht.

Prüfen und Qualitätssicherung

Die Rückmeldungen aus der Mitgliederbefragung, den ZWH-Arbeitsgruppen und dem Lenkungsausschuss zeigen: mit dem Aufbau von Prüfungsaufgabendatenbanken (PADB) zur Unterstützung der regionalen Prüfungsausschüsse hat die ZWH einen richtigen und wichtigen Weg eingeschlagen. Einerseits werden den Prüfungsausschüssen rechtssichere Prüfungsaufgaben gemäß gemeinsam definierter Qualitätsstandards zur Verfügung gestellt, anderseits erleben die mitarbeitenden Experten die Arbeitsgruppen zum Aufbau der Datenbanken als bereichernde Schulung für ihre Prüfertätigkeit vor Ort.

In 2018 wird der eingeschlagene Weg konsequent weiterverfolgt. Neben der „Befüllung“ der laufenden PADB wird die ZWH mit dem Aufbau von PADB für den Teil II der Meisterprüfung im Friseur-, Feinwerkmechaniker- und Kfz-Techniker-Handwerk* starten. Im zweiten Halbjahr 2018 wird die ZWH erstmals einen Prüfertag ausrichten, bei dem Prüfungsausschussmitgliedern Tipps und Hinweise zur Gestaltung von rechtssicheren Prüfungsaufgaben gegeben werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Nutzungsmöglichkeiten der PADB vorgestellt werden. Zudem wird das Prüferportal mit seinen Hilfestellungen für die Prüfungspraxis kontinuierlich weiterentwickelt. In diesem Kontext wird unter anderem ein Leitfaden zur Prüfungsaufgabenentwicklung erstellt.

E-Learning für eine multimediale Lernumgebung

Im Jahr 2016 hat die ZWH ihr E-Learning-Angebot auf das Online-Lernmanagementsystem ILIAS umgestellt. Dadurch kann jedem ZWH-Mitglied kostenlos ein eigener ILIAS-Mandant mit unbegrenztem Speicherplatz zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Angebot gehören auch die Anpassung des ILIAS-Systems an das Corporate Design der Handwerkskammern, eine Wunsch-URL und fünf Lizenzen der Konferenzlösung Adobe Connect, die sich perfekt für Online-Veranstaltungen wie virtuelle Klassenzimmer eignet. In 2018 wird das ILIAS der ZWH systematisch um Funktionalitäten wie ein Stundenplantool, ein Anwesenheits-Plugin und eine ILIAS-APP erweitert.

Ein weiterer Bestandteil des E-Learning-Angebotes der ZWH sind Lernbausteine für die Meistervorbereitung, von denen der Teil III bereits überabeitet und an die Handlungsfelder des Rahmenlehrplanes angepasst wurde. Die Überarbeitung des Teil IV der Meisterqualifikation folgt bis Anfang 2018.

Das gesamte E-Learning-Angebot finden die Mitgliedskammern im ZWH-Intranet oder in den bereitgestellten ILIAS Systemen.

Ausbildungsberater im Fokus

Fester Bestandteil des Dienstleistungsspektrums der ZWH ist die Konzipierung und Organisation von jährlich fünf Ausbildungsberaterseminaren im Auftrag des DHKT. Rund 150 Berater können sich dort unter anderem zu Rechtsfragen und bildungspolitischen Themen weiterbilden und untereinander austauschen. Um die Rolle und Bedeutung der Ausbildungsberater auch nach außen eindrucksvoll darzustellen, ist die Entwicklung einer Imagebroschüre in 2018 vorgesehen.

Transparenz steigern, Kommunikationsstrukturen verbessern

Die Produkte- und Dienstleistungen der ZWH sollen möglichst barrierefrei zugänglich sein. Daher steht den Mitgliedern nun mit dem ZWH-Intranet ein geschlossenes Informations- und Downloadportal zur Verfügung, über das Produkte heruntergeladen werden können und in dem produkt- und dienstleistungsbezogene Informationen bereitstehen.

Darüber hinaus werden die Mitglieder auch in 2018 über den monatlich erscheinenden E-Mail-Newsletter ZWH-Infobrief über neue und aktualisierte Produkte und die Möglichkeiten der Mitarbeit in den ZWH-Arbeitsgruppen informiert.

Eine wesentliche Funktion der ZWH besteht überdies darin, nicht nur fertige Produkte bzw. Lösungen zu präsentieren. Vielmehr ermöglicht die ZWH eine systematische themenbezogene Zusammenarbeit auch zwischen den Mitgliedern. So können regional identifizierte Herausforderungen diskutiert und auf dieser Basis gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt werden. Als gutes Beispiel kann in diesem Zusammenhang die AG E-Learning angeführt werden. Sie versteht sich als zentrales Austausch- und Innovationsnetzwerk für die Mitglieder der ZWH im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens. In diesem Kontext versteht sich die ZWH als Moderator, Treiber und didaktischer Impulsgeber. Dabei lebt die ZWH vom Mitmachen und von der Kooperationsbereitschaft der Handwerkskammern.

Das ZWH-Bildungs- und Arbeitsprogramm 2018 sowie die darin enthaltenen Produkte stehen den Mitgliedern der ZWH im ZWH-Intranet zum Download zur Verfügung.

ZWH-Intranet