Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Europäischer Sozialfond
Partner: mmb-Institut – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH, Bundesverband Metall – Vereinigung Deutscher Metallhandwerke
Laufzeit: 01.03.2016 – 30.09.2017
Ausgangslage
Ausbildung ist nach wie vor der zentrale Pfeiler in der Personalentwicklung des Handwerks. Nicht nur vor dem Hintergrund rückläufiger Zahlen von Bewerberinnen und Bewerbern werden attraktive und moderne Ausbildungsangebote und -methoden gerade für Handwerksbetriebe immer wichtiger. Gleichzeitig wird es durch einen gestiegenen Arbeitsdruck und oftmals dezentrales Arbeiten und Lernen an unterschiedlichen Standorten schwieriger, Auszubildende angemessen intensiv zu betreuen. Hier lotet das Projekt „Fit for Digital Media“ neue Möglichkeiten aus, wie Ausbilder/-innen ihre Rolle als Lerncoach und -begleiter mithilfe digitaler Medien standortunabhängig im direkten Kontakt und vernetzt mit ihren Auszubildenden ausüben können und dadurch die Lernortkooperation stärken.
Angesprochen werden in diesem Projekt Ausbildende im Metallhandwerk in Deutschland, zu dem rund 42.000 Unternehmen zählen und in dem rund 37.000 Auszubildende in den Berufen Metallbauer/in, Feinwerkmechaniker/in, Mechatroniker/in und Metall- und Glockengießer/in ausgebildet werden. Auszubildende in Metallhandwerksbetrieben sind ebenso häufig wir ihre Ausbilder/-innen an verschiedenen Einsatzorten tätig, innerhalb des Unternehmens in verschiedenen Abteilungen, bei der Montage auf Baustellen aber auch im Rahmen von überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen an externen Schulungsorten.
Der Einsatz digitaler Medien im Metallhandwerk verbessert die durch die Dezentralität häufig notwendige flexible, interaktive und bedarfsgerechte Kommunikation in der Ausbildungsbegleitung. Die digitale Vernetzung ermöglicht auf einfachem Wege flexible Absprachen zu treffen, Arbeitsprozesse und Arbeitsaufträge dezentral zu steuern, verschiedene Lernorte zu verknüpfen und einzelne Arbeitsschritte transparent zu machen. Über digitale Medien können Terminabsprachen der folgenden Arbeitstage
getroffen, Sachfragen zu Arbeitsabläufen des Betriebes geklärt oder Skizzen, Zeichnungen und Zustandsberichte bei der Montage auf Baustellen ausgetauscht sowie relevante Arbeitsanweisungen gegeben werden.
Je nach Ausbildungsberuf und -betrieb lassen sich im Metallhandwerk deutliche Unterschiede in der Intensität des Medieneinsatzes (intensiv, durchschnittlich, marginal), dem Ort der Leistungserbringung (im Betrieb, vor Ort beim Kunden) und in der räumlichen Nähe von Auszubildenden und Ausbilder/-innen (beide überwiegend am selben Ort, beide überwiegend an unterschiedlichen Orten) feststellen, die als wesentliche Kategorien bei der Auswahl der rund 100 Teilnehmenden für die Pilotschulungen berücksichtigt werden.
Projektziele
Ziel des Projektes ist es, die Medienkompetenz und die medienpädagogische Kompetenz von Ausbildenden im (Metall-)Handwerk deutlich zu verbessern. Nach erfolgreichem Abschluss sind diese in der Lage, moderne Lern- und Kommunikationsmedien wie Social Media Tools, insbesondere Instant Messenger, soziale Netzwerke, Wikis und Blogs sowie Voice-over-IP-Messenger und Webkonferenztools zielgerichtet für die Anleitung, Betreuung und Reflexion von Lernprozessen der Auszubildenden auszuwählen und einzusetzen und deren spezifischen Nutzen für die Ausbildung zu reflektieren.
Geplant sind insgesamt 6 Pilotschulungen à 20 Teilnehmer/-innen, aufgeteilt auf drei Erprobungszyklen an den Standorten Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern1 mit je zwei fünfwöchigen Blended-Learning-Kursen. Die Kurse umfassen einen Präsenzanteil von 8 Stunden, wöchentliche Web-Konferenzen mit einem Umfang von 6 Stunden sowie Selbstlernphasen zur Bearbeitung von angeleiteten Praxisaufträgen und digitalen Lehr-/ Lernmaterialien.