Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Partner: Beratungsunternehmen d-ialogo, Institut für Sicherheitstechnik der Universität Wuppertal (IST ), Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen
Laufzeit: 01.01.2013 – 31.12.2016
Ausgangslage
Aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung (insbesondere der Erwerbstätigen) und des gleichzeitig schrumpfenden Erwerbspersonenpotenzials ist insgesamt mit einem Nachwuchsmangel an Arbeitskräften in bestimmten Branchen und Tätigkeiten zu rechnen. Kleinunternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) und Kleinstunternehmen (bis 9 Beschäftigte, nach Definition
der Europäischen Kommission 2003; zusammen: „KuKu“) spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft: Sie stellen in Deutschland 96 Prozent der Unternehmen, 41 Prozent der Beschäftigten und fast 20 Prozent des Umsatzes dar. Vom oben genannten Nachwuchsmangel sind KuKu potenziell in besonderer Weise betroffen, da sie in verschiedener Hinsicht (z. B . Jobsicherheit, Entgelthöhe, Aufstiegsmöglichkeiten) mit den Angeboten von Mittelständlern und Großunternehmen nicht konkurrieren können. KuKu können und müssen darauf reagieren, indem sie dem Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit ihrer bestehenden Belegschaften ihre besondere Aufmerksamkeit schenken.
Kurzdarstellung und Projektziel
Im Laufe der letzten Jahre wurden in zahlreichen Forschungs- und Transferprojekten Instrumente zur Analyse sowie zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen entwickelt und zusammengestellt, die diese umfassende Förderung der Arbeitsfähigkeit ermöglichen, z. B. der Check „Guter Mittelstand“ als Instrument zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen in Betrieben. Auch der Erhalt und die Optimierung der Beschäftigungsfähigkeit, beispielsweise durch den systematischen und zielgruppenspezifischen Einsatz von Weiterbildung, wurden in unterschiedlichsten Projekten bearbeitet.
Jedoch gibt es immer wieder Rückmeldung von Beratern, dass die vorhandenen Instrumente nicht in Unternehmen mit weniger als 15 Beschäftigten genutzt werden können: Sie sind zu kompliziert, passen nicht in der Wortwahl oder sind erst ab einer
größeren Anzahl von Beschäftigten anwendbar. Eine selbst initiierte und eigenständige Nutzung der Instrumente durch die Inhaber der KuKu ist noch schwieriger und in der Praxis kaum anzutreffen. Anstatt völlig neue Instrumente zu entwickeln, scheint es effizient und vielversprechend,
- die bestehenden Instrumente systematisch auf ihre Anwendbarkeit in KuKu hin zu überprüfen,
- einzelne Instrumente ggf. strukturell anzupassen,
- die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der KuKu durch den Einsatz der Instrumente herauszuarbeiten und messbar zu machen,
- das Marketing dieser Instrumente gezielt für KuKu zu überarbeiten,
- den KuKu Orientierung zu geben, welches der Instrumente für sie in welcher Situation bzw. für welche Fragestellung sinnvoll ist.
Kernelemente des Projekts
- Zusammenstellung, Anpassung und Weiterentwicklung von bereits vorhandenen, in verschiedenen (INQA-)Projektzusammenhängen entwickelten Instrumenten (z. B. Check „Offensive Mittelstand: Erfolg ist kein Zufall“) zur Analyse und Gestaltung der Arbeit in und mit Kleinstund Kleinunternehmen (KuKu) unter Einbeziehung der Beschäftigten.
- Zusammenstellung eines multimedialen AKKu-Werkzeugkastens für KuKu, der vorrangig medial aufbereite Instrumente enthält, z.B. Selbstcheck auf einer Internetseite, Podcast zu aktuellen KuKu-Themen oder der „AKKu-Expertencheck Arbeitsfähigkeit“ für mobile Endgeräte.
- Erstellung und Umsetzung von 10 Multiplikatoren-Schulungen mit bis zu 25 Teilnehmenden zur bundesweiten Verbreitung und Umsetzung des AKKu-Werkzeugkastens in mindestens 360 KuKu.
- Transfer des AKKu-Werkzeugkastens und der Umsetzungsergebnisse über Social Media und neue Medien.